Eröffnung der 1. Tagung des 1. Landesparteitages: Klaus-Dieter Hartung, neu gewählter Bürgermeister von Hohen Neuendorf, DIE LINKE.

Es gilt das gesprochene Wort!

Liebe Genossinnen und Genossen,
Liebe Gäste,

ich bin Klaus-Dieter Hartung aus Hohen Neuendorf und ich begrüße Euch sehr herzlich zum ersten Landesparteitag der LINKEN in Brandenburg.

Der Schwerpunkt der Arbeit dieses Parteitages wird auf der Diskussion und dem Beschluss des Leitbildes der Partei DIE.LINKE für das Land Brandenburg liegen. Aber – und das ist genauso wichtig – dieser Parteitag ist auch der Auftakt in das Jahr der Brandenburger Kommunalwahl, die voraussichtlich am 28. September stattfinden wird.
Und genau das ist der Grund, warum ich heute hier vor Euch stehe, denn gemeinsam mit Uwe Klett in Fredersdorf war ich der erfolgreiche brandenburger Abschluss der LINKEN des Jahres 2007. Am 25. November, dem gleichen Tag, als mein ehemaliger Nachbar Lothar Bisky zum Vorsitzenden der Europäischen Linken gewählt wurde, bin ich zum Bürgermeister der Stadt Hohen Neuendorf gewählt worden.

Als die Nachricht über Internet und Antenne Brandenburg verbreitet wurde, glaubten die Außenstehenden wohl eher an einen Irrtum. Aber nein, manchmal werden Träume wahr. Die Fassungslosigkeit in den Gesichtern unserer politischen Gegner sprach Bände.

Wie kann einer im zweiten Wahlgang, in den er es bei 9 Bewerbern nur mit Mühe und gut der Hälfte der Stimmen des Erstplatzierten schaffte, einer auf der Welle des Ruhmes und der Selbstsicherheit schwimmenden CDU, den seit 16 Jahren sicheren Sessel entreißen? Dieses Wahlergebnis ist die Konsequenz  einer jahrelangen zuverlässigen kommunalpolitischen Arbeit der LINKEN.

Vor Ort entscheiden nur Wenige nach der großen Politik, da zählt das, was vom Kirchturm aus zu sehen ist! Die Menschen wussten, dass sie da einen wählen, der sich seit 10 Jahren als  Stadtverordneter und Finanzausschussvorsitzender für sie eingesetzt hat.

Ich sage das auch hier und heute sehr deutlich: Ohne die laute und öffentliche Unterstützung aus den Reihen der SPD, der Grünen und anderer zumeist linker Kräfte wäre dieses Wahlergebnis nicht möglich gewesen. Sie haben dies gemacht, weil auch sie eine Wende im Rathaus wollten. Unser Motto für die Stichwahl lautete: „ Gemeinwohl statt Vorteil Einiger“. Das war genau das deutliche Wort, dass die Menschen in der Stadt hören wollten.

Natürlich bringt dieses Amt Verantwortung mit sich, natürlich kann ich keinen Einfluss auf die unsoziale Politik einer Regierung nehmen, natürlich wird es nicht leicht die konkreten Vorstellungen der Wähler umgehend umzusetzen und natürlich werden auch meine Genossen einsehen, dass ein Bürgermeister für alle Bürger da ist, aber ich bin optimistisch, trotzdem einen kleinen Beitrag für eine soziale Republik leisten zu können.

Mit dem Ergebnis der Kommunalwahl im September werden wir die Noten für unsere Arbeit in den letzten 4 Jahren erhalten. Unabhängig, aber nicht unbeeindruckt davon, wie die Wahlen in Hessen, Niedersachsen und Hamburg ausgehen werden, werden uns die brandenburger Wähler im Herbst klar machen, was ihnen unsere Arbeit wert ist und wie viel Vertrauen sie in unsere Kandidaten haben. Die Wähler werden die örtlichen Programme und Zielstellungen bewerten genauso wie unser Leitbild darauf prüfen, ob es ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Das wird sich im Wahlergebnis widerspiegeln.

Es geht hier nicht um Macht, wie uns manche unterstellen! Es geht um die Menschen! Es geht darum, mit den Menschen ein lebens- und liebenswertes Brandenburg weiter zu gestalten.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen erfolgreichen Tagungsverlauf und erkläre den ersten Parteitag der LINKEN im Land Brandenburg für eröffnet.