1.1.1 Gute Renten: Respekt und Anerkennung von Lebensleistungen
Die gesetzliche Rente muss den Lebensstandard im Alter sichern und wirksam vor Armut schützen. Das sind die Grundpfeiler linker Rentenpolitik. Dabei geht es um nichts weniger als um Respekt vor Lebensleistungen und die Würde des Menschen im Alter. In einem der reichsten Länder der Welt muss das selbstverständlich sein.
Die Realität sieht für viele Rentnerinnen und Rentner in Brandenburg leider anders aus. Immer mehr Menschen beziehen Minirenten, die kaum zum Leben reichen, sie müssen auch hochbetagt noch arbeiten oder beim Amt aufstocken. Besonders betroffen sind diejenigen, die nach 1990 ihren Job verloren haben, zeitweise arbeitslos waren oder nur schlecht bezahlt wurden. Die Benachteiligung von Ost-Rentnerinnen und -Rentnern ist entwürdigend und muss über 30 Jahre nach der politischen Wende endlich ein Ende haben. Die auch heute noch viel zu niedrigen Löhne in Brandenburg, insbesondere im Vergleich zum Westen, sind eine Gefahr für die Beschäftigten, denen dadurch Altersarmut droht.
Unsere Projekte:
- Ausgleich für Ost-Rentnerinnen und Ost-Rentner: Damit die Altersarmut in den ostdeutschen Ländern aufgrund gebrochener Erwerbsbiografien nach der Wende nicht weiter zunimmt, muss die Politik für einen Ausgleich sorgen, der die Grundsicherung deutlich übersteigt. Ebenso fordern wir einen landeseigenen Gerechtigkeitsfonds, der alle Betroffenen, deren DDR-Renten nicht anerkannt wurden, angemessen entschädigt.
- Eine Rentenreform anstoßen: Über den Bundesrat werden wir eine Rentenreform anstoßen, die folgende Punkte beinhalten wird: den Ausbau der Rente hin zu einer solidarischen Erwerbstätigenversicherung, in die nach Vorbild Österreichs alle Berufsgruppen einzahlen, eine Anhebung des Rentenniveaus auf mindestens 53 Prozent, die Herabsetzung der Regelaltersgrenze auf 65 Jahre, sowie abschlagsfrei mit 60 bei 40 Beitragsjahren, die Verbesserung der Anerkennung von Ausbildung, Erwerbslosigkeit, Kinderbetreuung und Pflege, die Einführung einer solidarischen Mindestrente von 1.500 Euro sowie die Höherwertung von Ost-Renten bis zur Angleichung der Löhne zwischen Ost und West. Daneben brauchen wir eine einmalige Rentenerhöhung von zehn Prozent als Inflationsausgleich für alle Rentnerinnen und Rentner, und das noch 2024.