1.2.4 Reiseland Brandenburg: Tourismus, Gastronomie und Hotellerie stärken

Brandenburg ist ein Land mit bezaubernden Landschaften und unzähligen Kulturschätzen. Millionen Gäste aus dem In- und Ausland kommen jedes Jahr zu uns und lernen auf diese Weise Land und Leute kennen. Der Tourismus hat somit eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung für Brandenburg, insbesondere für unsere Kommunen. Die Tourismusbranche ist dabei ein Impulsgeber in der Wertschöpfungskette gerade in den ländlichen Räumen und damit Ausgangspunkt für weitreichende Entwicklungen, etwa in Verkehr, Handel, Gesundheits-, Freizeit-, Kultur- und Kreativwirtschaft. Auf diese Weise ist der Tourismus eine entscheidende Kraft für den Ausbau der regionalen Infrastruktur und leistet einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität und Belebung von Innenstädten und bei der Entwicklung ländlicher Räume. Wir werden den Tourismus als elementare wirtschaftliche Säule stärken. Dabei verstehen wir diesen wesentlichen Bereich nicht nur als Angebot an Gäste, die unser schönes Land besuchen, sondern auch als ein Angebot zur Freizeitgestaltung der Brandenburgerinnen und Brandenburger. Eine wesentliche Herausforderung in den nächsten Jahren wird die Transformation zu naturverträglichen sowie klimafreundlichen Angeboten sein.

Aktuell stecken viele touristische und gastronomische Betriebe in Brandenburg wegen nicht durch sie selbst verschuldeter äußerer Einflüsse in Schwierigkeiten. Die Krise durch die Corona-Pandemie ist gerade erst überwunden, nun müssen sie mit steigenden Kosten, insbesondere bei der Energie, kämpfen. Das verteuert die touristischen Angebote für die Gäste und saisonale Schwankungen können immer weniger aufgefangen werden. Zusätzlich führt ein anwachsender Personalmangel zu bisher ungeahnten Herausforderungen. Gleichzeitig sind gerade kleinere Kommunen im ländlichen Raum nicht in der Lage, die notwendigen Investitionen in die touristische Infrastruktur allein zu stemmen.

Unsere Projekte:

  • Erholung für alle: Wir werden Tourismuseinrichtungen mit Fördermitteln dabei unterstützen, Angebote zu etablieren die es allen, unabhängig vom Einkommen ermöglichen, diese zu nutzen. Ein Schwerpunkt wird dabei sein, Urlaubs- und Erholungsplätze, unterstützt durch Ämter, aber auch durch Trägerinnen und Träger der Familienarbeit gezielt an jene Menschen zu vermitteln, die sich solche Angebote sonst nicht leisten könnten. Darüber hinaus werden wir Investitionen für gemeinnützige Einrichtungen des Kinder- und Jugendtourismus, wie z.B. KiEZe, Jugendherbergen und Schullandheime fokussiert stärken und unterstützten.
  • Touristische Infrastruktur stärken: Den naturnahen Tourismus werden wir stärken. Wir werden einen unserer Schwerpunkte auf den Ausbau und Lückenschluss sowie die Pflege der Radwegeinfrastruktur legen. Dabei muss das landkreis- und bundeslandübergreifende Streckennetz stärker in den Fokus genommen werden. Eine Förderung von Ladeinfrastruktur für E-Bikes in Kommunen mit Radtourismus wird eines unserer Kernanliegen sein. Auch den naturnahen Wassertourismus werden wir stärken. Wir werden die Kommunen gezielt bei der Schaffung und dem Ausbau von Wasserwanderrastplätzen sowie wassertouristischen Investitionen mit Förderprogrammen unter die Arme greifen.
  • Touristische Anbieter unterstützen: In Zusammenarbeit mit der TMB (Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH) werden wir Konzepte entwickeln, die es den Anbietern ermöglichen, trotz saisonaler Schwankungen eine gewisse Konstanz in der Einnahmenverteilung übers Jahr gesehen zu erreichen. Darüber hinaus wollen wir Möglichkeiten etablieren, die es den Anbietern erlauben, bei unvermeidbaren saisonalen Schwankungen ihr Unternehmen dennoch stabil zu halten, auch um ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung als gute Arbeitgeber gerecht werden zu können.
  • Gute Arbeit – auch in Gastro und Hotellerie: Wir wollen, dass die harte Arbeit im Service angemessen entlohnt wird. Wir wollen deshalb dafür sorgen, dass es bei der Tourismusförderung auch um eine Verbesserung der Einkommenssituation der Angestellten geht. Um attraktive Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, muss auch dies in Förderprogrammen berücksichtigt werden.
  • Neue Wege gegen die Personalnot: Um den Personalmangel in den Griff zu bekommen, braucht es praktische Modellversuche. Wir werden touristische und gastronomische Einrichtungen beim Erproben neuer, auch gemeinsamer Beschäftigungsmodelle unterstützen. Damit sollen kreative Lösungen gefunden werden, um attraktive Arbeitsplätze zu schaffen und touristische Einrichtungen so zu erhalten.
  • Tagestourismus ausbauen: Den aufgrund der Nähe zur Metropole Berlin zunehmend an Bedeutung gewinnenden Tagestourismus wollen wir verstärkt fördern. Die Attraktivität der Ausflugsziele wird gerade auch durch ein breites Angebot an möglichen Aktivitäten vor Ort gesteigert. Wir werden intensiv mit der TMB und weiteren touristischen Verbänden nach Wegen suchen, diese Angebote gezielt zu entwickeln. Für den Tagestourismus ist es aber auch entscheidend, dass die Erreichbarkeit der Destinationen vor allem in der Saison gesichert ist und attraktiv gestaltet wird. Wir werden dafür sorgen, dass bei Baumaßnahmen an Straßen die Belange des Tourismus berücksichtigt und die ÖPNV-Verbindungen in tagestouristisch bedeutende Regionen innerhalb der Saison verstärkt werden.
  • Tourismus aus öffentlicher Hand: Wir wollen die Städte und Gemeinden und Landkreise in die Lage versetzen, abgestimmt auf ihre eigenen Stärken, selbst Angebote zu entwickeln. Nicht alle touristischen Angebote können die ansässigen Anbieter gewährleisten, hier soll gezielte Förderung für die Kommunen ansetzen. Dabei können auch Fördermittel zum Einsatz kommen, die von der Europäischen Union zur Entwicklung ländlicher Regionen vergeben werden.
  • Tourismus nachhaltig und klimaschonend: Wir werden dafür sorgen, dass die Nachhaltigkeit wegen ihrer großen Bedeutung für die Zukunft noch mehr in den Mittelpunkt gestellt wird. Touristische und gastronomische Einrichtungen sollen gezielt bei Investitionen unterstützt werden, die Energie und Wasser sparen oder Abfall vermeiden. Unterstützung sollen Betriebe auch dabei erhalten, die Vorteile der Digitalisierung für sich zu nutzen.
  • 7% ist genug – runter mit der Mehrwertsteuer! Auf Bundesebene werden wir uns für eine dauerhafte Absenkung des Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie einsetzen.