1.4.7 Die Vielfalt der Natur schützen
Brandenburg hat eine großartige Natur. Wälder und Seen, Felder und Wiesen prägen unsere Landschaft. Die Natur ist ein wichtiger Grund, warum sich viele Menschen bei uns in Brandenburg wohlfühlen – Einwohnerinnen und Einwohner ebenso wie Gäste. In der Brandenburger Natur leben noch viele Tier- und Pflanzenarten, die andernorts selten geworden sind. Diese gilt es weiter zu schützen und für künftige Generationen zu bewahren. Schließlich ist Biodiversität eine wichtige Grundlage für das Funktionieren der Ökosysteme, von deren Funktionieren wir Menschen abhängig sind. Wir sind fest überzeugt: Naturschutz und Landnutzung, Tierschutz und Landwirtschaft müssen keine Gegensätze sein, sondern gehen nur zusammen.
Doch auch in Brandenburg werden die Roten Listen länger. Immer mehr Tier- und Pflanzenarten sind in ihrem Bestand bedroht. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Wichtige Instrumente sind dabei die Europäischen Naturschutzbestimmungen, wichtige Akteure die verschiedenen Naturschutzverwaltungen einerseits und der ehrenamtliche Naturschutz andererseits.
Unsere Projekte:
- NATURA 2000 ausbauen: Die Umsetzung der europäischen Naturschutzaufgaben im Rahmen von NATURA 2000 ist von entscheidender Bedeutung für die Bewahrung der biologischen Vielfalt. Dafür müssen auch vor dem Hintergrund laufender EU-Vertragsverletzungsverfahren die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden. Die NATURA 2000 Teams werden wir weiter ausbauen.
- Naturschutzstationen stärken: Die Naturschutzstationen und die Staatliche Vogelschutzwarte leisten besonders effektive und wichtige Arbeit im Artenschutz, bei der Koordination des ehrenamtlichen Engagements und bei der Begleitung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Wir werden sie personell und materiell stärken und wieder mehr Artenschutzprogramme auflegen.
- Großschutzgebiete als Modellregionen stärken: Die Großschutzgebiete und die Naturwacht werden wir weiter stärken, damit sie ihren Aufgaben beim Erhalt der biologischen Vielfalt, der Bildung für nachhaltige Entwicklung, beim naturverträglichen Tourismus und einer nachhaltigen Regionalentwicklung gerecht werden können. Der Nationalparkverwaltung Unteres Odertal werden wir Vollzugsaufgaben übertragen, wie das in den meisten anderen Nationalparken in Deutschland üblich ist.
- Ehrenamtliches Engagement fördern: Das Ehrenamt leistet unverzichtbare Arbeit im praktischen Naturschutz, bei der Bewertung von Projekten, in der Umweltbildung und der Umweltbeobachtung. Die Naturschutzverbände werden wir mindestens in der bisherigen Höhe auskömmlich, dauerhaft und verlässlich fördern. Die seit der Schließung der ehemaligen Landeslehrstätte Naturschutz in Lebus brachliegende Fortbildungsarbeit für den haupt- und ehrenamtlichen Naturschutz werden wir wieder aufbauen.
- Keine Absenkung von Standards: Wir wenden uns gegen die Aufweichung von Schutzstandards in Schutzgebieten. Eine Inanspruchnahme von Landschafts- und anderen Schutzgebieten soll möglichst vermieden werden.
- Insektenschutz vorantreiben: Im „Insektendialog“ haben Naturschutz- und Landnutzungsverbände gemeinsam wertvolle Ideen entwickelt, wie der Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen mit der Landnutzung in Einklang gebracht werden kann. Die Fraktionen der aktuellen Regierungskoalition haben die Umsetzung dann aber verweigert. Wir werden diesen Gesprächsfaden wieder aufnehmen. Das Insektenschutzprogramm muss mit Leben erfüllt werden. Der im Rahmen des Insektendialogs erarbeitete Gesetzentwurf und der Forderungskatalog sollen Grundlage für die weiteren Beratungen sein.
- Alleen als Kulturgut sichern: Der Bestand an Alleen ist stark zurückgegangen. Hier werden wir umsteuern: Ziel muss es sein, wieder mehr Alleen zu pflanzen. Wir orientieren uns dabei an positiven Erfahrungen aus Mecklenburg-Vorpommern bspw. zur Regelung von Pflanzabständen, Lückenbepflanzung, regionale Pflanzkonzepte, Straßenbaumkataster, Straßenkategorien übergreifende Planung und Alleenfonds. Der Vollzug des gesetzlichen Alleenschutzes inklusive der Nachpflanzpflicht muss abgesichert werden.
- Naturschutz auf öffentlichen Flächen: Die Stadtnatur wollen wir erhalten und ausbauen, Blühstreifen in Städten und Dörfern einrichten und Außengelände öffentlicher Einrichtungen sowie Schul- und Kitagelände naturnah gestalten. Wir werden ein Programm zur Wiederbegrünung und Renaturierung von Gemeindeflächen im Land organisatorisch und finanziell unterstützen.