2.2 Gut versorgt in Stadt wie Land: Gesundheit ist keine Ware
Allen Menschen in Brandenburg soll die bestmögliche Gesundheitsversorgung und Pflege zur Verfügung stehen – unabhängig von der Größe ihres Geldbeutels. Wir wollen die Profitorientierung im Gesundheitswesen abschaffen. Statt großer Gewinne für Krankenhaus- und Pflegekonzerne wollen wir eine bedarfsgerechte und auskömmliche Finanzierung. Wir glauben, dass das nur gelingen kann, wenn der Staat mehr Verantwortung übernimmt und wir die Gesundheitsversorgung nach und nach wieder in die öffentliche Hand überführen. Wir wollen die Zweiklassenmedizin in Deutschland abschaffen und eine solidarische Kranken- und Pflegeversicherung einführen, in die alle einzahlen und von der dann auch alle gleichermaßen profitieren. Nur so schaffen wir die Voraussetzungen, die nötig sind, damit alle Menschen im Bereich Gesundheit und Pflege bestmöglich versorgt sind: Patientinnen und Patienten, Beschäftigte sowie Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen.
Die letzten Jahrzehnte waren auch in Brandenburg geprägt von einer immer schlechter werdenden gesundheitlichen Versorgung, insbesondere in der Fläche des Landes. Krankenhäuser wurden geschlossen oder privatisiert, vielerorts wurden Abteilungen dicht gemacht. Die allermeisten Häuser befinden sich heute in einer wirtschaftlichen Schieflage und nicht wenige drohen der Unterfinanzierung zum Opfer zu fallen. Bei den Hausarztpraxen fehlt es an Nachwuchs und monatelanges Warten auf einen Facharzttermin ist die Regel, nicht die Ausnahme. Bei immer mehr Medikamenten gibt es Lieferschwierigkeiten, die für die Betroffenen lebensbedrohliche Auswirkungen haben können. Die negativen Folgen der Profitgier zeigen sich immer deutlicher. Besonders gravierend ist der Personalmangel in unseren Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. In keinem Berufsfeld ist die durchschnittliche Verweildauer so kurz wie in der Pflege, der Krankenstand so hoch. Mittlerweile führt der Personalnotstand sogar dazu, dass Pflegeheime schließen müssen, weil sie aufgrund von zu wenig Personal ihre Betten nicht mehr voll belegen und damit nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können – dabei sind die Kosten für Pflegeheimplätze für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihre Angehörigen enorm. Zunehmend führt dies auch zu einem Mangel an Pflegeheimplätzen, besonders in der Kurzzeitpflege. Unser Gesundheitssystem steht in vielen Bereichen kurz vor dem Kollaps und es braucht entschlossenes Handeln, um es zu stabilisieren und angesichts einer älter werdenden Gesellschaft zu stärken und auszubauen.