3.1 Für unsere Kleinen: für besser ausgestattete Krippen, Kitas und Horte

Das Recht jedes Kindes auf gute Bildung und Betreuung in einer wohnortnahen Kindertageseinrichtung muss überall in Brandenburg umgesetzt werden. Für uns ist klar: Um die Entwicklung aller Kinder ab Geburt bestens zu fördern, werden wir Angebote der frühkindlichen Bildung kostenlos, verlässlich und in hoher Qualität für alle Familien zur Verfügung stellen. Unsere Krippen, Kitas und Horte müssen kindgerechte Bildungseinrichtungen werden, an denen sich alle Kinder und Fachkräfte wohlfühlen.

Derzeit droht dem Kita-System vielerorts der Kollaps: Noch immer bekommt nicht jedes Kind einen Kita-Platz. Immer mehr Einrichtungen reduzieren Öffnungszeiten und bringen damit durch fehlende Betreuungsmöglichkeiten Familien unter Druck. Eine Fachkraft betreut in der Kita teilweise 20, im Hort mitunter 30 Kinder – zu Lasten der Bildungs- und Betreuungsqualität. Hohe Arbeitsbelastung, wenig Aufstiegsmöglichkeiten und insgesamt schlechte Arbeitsbedingungen fördern nur Burn-Outs und den vorzeitigen Berufsausstieg. Der bereits jetzt deutlich spürbare Fachkräftemangel wird sich massiv verschärfen. Zudem führt das aktuelle Kitagesetz weiterhin regelmäßig zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten, z.B. um Finanzierungszuständigkeiten oder um die Gewährleistung von Betreuungsumfängen.

Dem wirken wir aktiv entgegen, indem wir die dringend notwendigen Gesetzesreformen mit höchster Priorität vorantreiben. Wir brauchen ein gutes Kitarecht, das den gewachsenen gesellschaftlichen Anforderungen an die Qualität der Kindertagesbetreuung entspricht, gleiche Entwicklungs-, Bildungs- und Teilhabechancen für alle Kinder an allen Orten Brandenburgs sichert, Rechts- und Finanzierungssicherheit für die Träger von Kindertagesstätten schafft, sowie durch klare Regelungen zukünftig Konflikte und Rechtsstreitigkeiten zwischen Land, Kommunen, Eltern und Trägern ausschließt!

Für mehr Bildungs- und Betreuungsqualität sorgen wir mit einer Fachkräfteoffensive. Neue Fachkräfte gewinnen wir durch attraktive Ausbildungsformate und gut ausgebildete Fachkräfte halten wir durch verbesserte Arbeitsbedingungen im Beruf. Damit alle Eltern Familie und Beruf überall vereinbaren können, unterstützen wir die Kommunen dabei, ausreichend Kitaplätze in guter Qualität vorzuhalten. Dabei haben wir im Blick, dass für den Erfolg des umfassenden Strukturwandels in vielen Regionen Brandenburgs und dem damit verbundenen dringenden Fachkräftebedarf qualitativ hochwertige Kitaplätze ein wichtiger Standortfaktor für zukünftige Fachkräfte und für Unternehmen sind.

Unsere Projekte:

  • Vollständige Elternbeitragsfreiheit – sofort: Krippe, Kita, Hort und alle Ganztagsbetreuungsangebote müssen sofort für alle Kinder kostenfrei werden, um den Zugang zu Bildung für alle Kinder zu sichern. Ein finanzierbares Modell zum Ausgleich der Einnahme­ausfälle der Kommunen haben wir bereits entwickelt und werden es sofort im Kitagesetz verankern.
  • Ein neues gutes Kitagesetz: Wir setzen uns sofort für ein rechtssicheres, umsetzbares und verständliches Kitagesetz mit eindeutigen Vorgaben für Finanzierung, Zuständigkeiten und schrittweise verbesserten Qualitätsstandards ein. Gemeinsam mit Trägern und Eltern erarbeitete Vorschläge dazu liegen seit langem auf dem Tisch!
  • Bildungsschlüssel einführen: Wir werden eine Personalbemessung für alle Kitas und Horte verbindlich festschreiben, die alle Betreuungsumfänge, Ausfall-, Vor- und Nachbereitungszeiten sowie die besonderen Bedarfe der Kinder abdeckt. Den jahrelang nicht angepassten Personalschlüssel im Hort wollen wir senken. Eine Leitungsfreistellung von min. 20 Wochenstunden werden wir berücksichtigen.
  • Einheitlicher Qualitätsrahmen für alle brandenburgischen Kindertageseinrichtungen: zur Sicherung landesweit gleichwertiger Bildungschancen, der mit Fach- und Praxisberaterinnen und -beratern weiterentwickelt und auch rechtsverbindlich finanziert wird.
  • Kitafinanzierung – transparent, rechtssicher, bedarfsgerecht und nachvollziehbar, um Träger und Kommunen zu entlasten und Bürokratiekosten zu senken. Die geltende Regelung der Fehl- bzw. Restbedarfsfinanzierung der Gemeinden gemäß § 16 Abs. 3 Satz 2 KitaG schaffen wir ab!
  • Kitaplätze gewährleisten: Wir werden die Kommunen beim notwendigen Ausbau von Kitaplätzen unterstützen. Wir werden das Kommunale Investitionsprogramm (KIP II) zur Förderung von Bau- und Ausstattungsinvestitionen in Kindertageseinrichtungen fortsetzen und bedarfsgerecht aufstocken.
  • Alle Kindertageseinrichtungen inklusiv: Um Krippen, Kitas und Horte zu inklusiven Einrichtungen weiterzuentwickeln, in denen alle Kinder gezielt gefördert werden, werden wir die entsprechenden Voraussetzungen sicherstellen: inklusionsgerechte Räumlich­keiten und Materialien sowie multiprofessionelle Teams, zu denen neben pädagogischen auch sozialpädagogische, psychologische, heil- und sonderpädagogische sowie therapeutische Fachkräfte gehören.
  • Fachkräfteoffensive frühkindliche Bildung: Dem akuten Personalmangel werden wir mit einer Fachkräfteoffensive begegnen, u.a. durch den Ausbau von Ausbildungs- und Studienkapazitäten und die Verbesserung der Ausbildungsqualität. Die Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher, Heilpädagoginnen und -pädagogen und Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger werden wir kostenfrei gestalten und vergüten zunächst über ein befristetes Landesprogramm. Für eine entsprechende dauerhafte Regelung auf Bundesebene werden wir uns einsetzen. Quereinsteigende sollen in den ersten zwei Jahren nicht mehr auf den Personalschlüssel angerechnet werden.
  • Kita- und Schulstandorte erhalten: Egal, wie sich die Geburtenzahlen entwickeln: Wir werden keine Kitas und Schulen schließen. Gerade dann ist es geboten, diese Situation für die Verbesserung der Qualität zu nutzen.