3.4 Digitalisierung in der Bildung

Digitalisierung prägt unsere Lebenswelt bereits ab dem Kindesalter. Wir werden unsere Schulen in die Lage versetzen, alle notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, die für die Nutzung und den Umgang mit digitalen Medien und Werkzeugen erforderlich sind. Dies sind heute unverzichtbare Voraussetzungen nicht nur für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben, sondern für gesellschaftliche Teilhabe und die gesamte persönliche Entwicklung. Die Chancen der Digitalisierung müssen erkannt und ihre Nutzung in allen Unterrichtsfächern umgesetzt werden. Den Risiken und Gefahren der digitalen Mediennutzung begegnen wir am besten, indem wir Schülerinnen und Schülern frühzeitig die Kompetenzen zum Umgang mit den digitalen Möglichkeiten vermitteln. Darüber hinaus muss der Jugendschutz rechtlich wie auch in seiner Unterstützungs- und Beratungsfunktion gestärkt werden.

Unsere Schulen sind für die digitale Welt zumeist nicht ausreichend ausgestattet. Von der Breitbandanbindung über die Geräteausstattung der Unterrichtsräume, Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte, die Bereitstellung von Software, Inhalten und sicheren Lernplattformen besteht großer Aufholbedarf. Auch die Qualifizierung aller Lehrkräfte für diese Aufgaben muss dringend gesichert werden. Digitale Arbeit findet mit Geräten statt – vermittelt werden muss sie durch Menschen!

Angebote von Telekommunikationsunternehmen, Plattformbetreibern, Suchmaschinen wie auch soziale Netzwerke werden immer vielfältiger und relevanter für die Meinungsbildung. Einerseits tragen sie zur Vielfalt bei, anderseits werden sie auch für demokratiegefährdende bis demokratiefeindliche Bestrebungen sowie zur Desinformation genutzt.

Unsere Projekte:

  • Verbindliches Rahmenkonzept zur Umsetzung der digitalen Bildung an Schulen im Land Brandenburg: Das Rahmenkonzept soll die digitale Bildung, einschließlich Distanzunterricht in Brandenburg grundsätzlich definieren, Richtlinien für die Umsetzung digitaler Bildungsprozesse beinhalten und verbindliche Standards für die digitale Grundausstattung beinhalten.
  • Digitale Infrastruktur sicherstellen: Alle Schulen werden wir mit einer dauerhaft ausfinanzierten und nach landeseinheitlichen Standards definierten digitalen Infrastruktur ausstatten. Das schließt digitale Endgeräte für Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler, IT-Technik und Arbeitsplätze ebenso ein, wie die interne Vernetzung durch WLAN, einen Breitband-Anschluss wie auch professionelle technische Betreuung. Der Zugang zum Netz über einen Breitbandanschluss und das passende Endgerät müssen dafür auch im eigenen Zuhause zur Verfügung stehen – überall!
  • Landeseinheitliche Lernsoftware: Wir setzen uns dafür ein, dass das Land die Schulen mit landeseinheitlicher und auf Eignung geprüfter Lernsoftware, digitalen Diagnostikinstrumenten sowie Bildungsmedien ausstattet und die Lizenzen dafür finanziert. Dabei fordern wir, die digitale Bildung an den Schulen durch den Einsatz von Open-Source-Software und Open Educational Resources unabhängig von Konzernen zu gestalten. Die kostenlose Bereitstellung der Schulcloud ist langfristig abzusichern.
  • Lernmittelfreiheit sichern – digital wie analog: Im Interesse der Sicherung von Chancengleichheit müssen allen Schülerinnen und Schülern bei Bedarf mobile Endgeräte leihweise zur Verfügung stehen.
  • Digitale Kompetenzen von Pädagoginnen und Pädagogen stärken: Wir werden die Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher im Bereich der digitalen Bildung massiv ausbauen und digitale Bildung als Pflichtbestandteil in die Ausbildung integrieren.
  • Medienbildung für alle Generationen: Wir stehen für eine Medienbildung, die neben der Schule Eingang in die Elternarbeit, in Aus- und Weiterbildung, in Betriebe, öffentliche Bildungseinrichtungen und Hochschulen findet. Dabei ist schon bei der Entwicklung der Medienbildungsangebote auf die Verzahnung von Technik und Inhalt zu achten. Die Vermittlung von Medienkompetenz sollte sich an der Lebensrealität und Aktivitäten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen orientieren. Ein großes Potenzial liegt in der Verankerung digitaler Spiele entlang der Bildungskette. Wir wollen insbesondere die Rolle der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) bei der Vermittlung von Medienkompetenzen stärken. Medienkompetenz muss aus unserer Sicht dazu beitragen, die inhaltliche Qualität von Medien beurteilen zu können.
  • Sichere Social-Media-Nutzung: Soziale Netzwerke gehören für die allermeisten Brandenburgerinnen und Brandenburger zum Alltag. Die auf Profit orientierten Algorithmen, die Filterblasen und Echokammern begünstigen, sind jedoch für Demokratie und freie Meinungsbildung eine Gefahr. Hinzukommt, dass eine intensive Nutzung sozialer Netzwerke Depressionen und psychische Krankheiten auslösen oder verstärken kann. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Betreiber von Social Media Plattformen mehr für den Schutz ihrer Nutzerinnen und Nutzer tun. Gleichzeitig setzen wir auf Aufklärung und die Stärkung der Medienkompetenz, die wir ausbauen wollen.
  • Kinderrechte im digitalen Raum müssen gestärkt werden, u.a. durch Festschreibung des präventiven Kinder- und Jugendschutzes wie auch des Anspruchs auf Medienerziehung im Kinder- und Jugendgesetz, die Schaffung und den Ausbau präventiver Angebote zur Aufklärung und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Netz, die Durchführung eines Fachgespräches mit der Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e.V. (AKJS) und anderen Akteuren zu den aktuellen Herausforderungen des Jugendmedienschutzes und entsprechende Schlussfolgerungen zur aufgabengerechten Finanzierung von AKJS und mabb daraus.
  • Schutz vor Hass und Gewalt aus dem Netz: Um Straftaten im Internet, wie Kinderpornographie, verfolgen und bestrafen zu können, braucht es Schwerpunktstaatsanwaltschaften, die gemeinsam mit den Juristinnen und Juristen der mabb wirkungsvolle Arbeit leisten. Dafür werden wir sie finanziell und personell ausstatten. Wir werden außerdem ein Programm initiieren, mit dem Kinder und Jugendliche, die von Gewalt und Hass im Netz betroffen sind, unterstützt werden können.