4.4.4 Gelebte Solidarität: Ehrenamt

Vom Pilzberater bis zur Wahlhelferin, von der Stadtführerin zum Jugendtrainer, von der Feuerwehrfrau bis zum Flüchtlingshelfer: Das Ehrenamt ist facettenreich und unabdingbarer Bestandteil unseres Alltags. Jede bzw. jeder Dritte in Brandenburg ist freiwillig engagiert. Ohne ehrenamtlich Engagierte würde in Brandenburg kaum etwas funktionieren. Deshalb gehört dem Ehrenamt unsere besondere Aufmerksamkeit.

Aktuell bekommt ehrenamtliches Engagement viel zu oft keine Wertschätzung. Im Gegenteil: statt froh zu sein, dass Menschen sich für das Gemeinwesen engagieren, bekommen sie Steine in den Weg gerollt und müssen viel zu oft noch Geld mitbringen für ihre Tätigkeit, weil verlässliche Unterstützung fehlt und Aktivitäten teils an geringen Beträgen scheitern. Wenn dann noch bürokratische Hürden aufgebaut werden, gerät die Lust am Engagement schnell zu Frust. Die Landesregierung aus SPD, CDU und Grünen hat in den letzten Jahren für das Ehrenamt in Brandenburg zwar neue Orden verteilt, aber an konkreter Unterstützung fehlt es bis heute.

Unsere Projekte:

  • Mobilität für Ehrenamtliche: Wir werden die grundlegende Finanzierung des Ehrenamts in Brandenburg wieder einführen. In einem ersten Schritt wird der Mobilitätsbonus für Ehrenamtliche wieder aufgelegt und finanziell untersetzt.
  • Ehrenamtskarte ausbauen: Die Ehrenamtskarte als ein zentrales Element gesellschaftlicher Wertschätzung wollen wir ausbauen und allen Ehrenamtlichen zugänglich machen: über die Absenkung der Zugangshürden wie der erforderlichen Mindeststundenzahl, die Einbeziehung weiterer Partnerinnen und Partner sowie eine digitale Umsetzung als App.
  • Verlässliche Unterstützung: Die Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit ist eine wichtige Säule unserer Politik. Ehrenamt muss strukturell besser und zielgenauer gefördert werden. Dazu werden wir die regionalen Ehrenamtsagenturen wieder aufbauen und dauerhaft und verlässlich fördern.
  • Schutz durch Versicherung: Wir werden einen Zuschuss zum Versicherungsschutz für Ehrenamtliche einführen.
  • Vereine unterstützen: Wir werden einen Fonds auflegen, aus dem hohe Energiekosten von Vereinen und ehrenamtlichen Organisationen abgefedert werden können.
  • Verlässliche Finanzierung: Wo Ehrenamt staatliche Aufgaben übernimmt, muss diese Arbeit verlässlich finanziert werden. Es kann bspw. nicht sein, dass Ehrenamtliche mit ihren Rettungshunden bei der Suche vermisster Personen helfen und dafür keine Aufwandsentschädigung oder Fahrtkosten erhalten. Wir werden analysieren in welchen Bereichen es solche Missstände gibt und diese abstellen.
  • Ansprechpartnerinnen und -partner schaffen: Wir werden darauf hinwirken, dass in den Kommunen wie im Land dafür gesorgt wird, dass ehrenamtlich Engagierte Ansprechpartnerinnen und -partner in der Verwaltung haben, an die sie sich wenden können, wenn sie an bürokratischen Hindernissen scheitern.
  • Miteinander von Staat und Ehrenamt: Wir unterstützen das Ehrenamt als Form der selbstbestimmten Übernahme von Verantwortung – nicht, um dadurch öffentliche Leistungen, Leistungen der Daseinsvorsorge, „überflüssig“ zu machen. Verwaltung wiederum, insbesondere vor Ort, soll und muss Ehrenamtliche unterstützen und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, z.B. Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten oder Räumlichkeiten unbürokratisch zur Verfügung stellen.
  • Ehrenamt anerkennen: Wir wollen das Ehrenamt weiter in beträchtlichem Umfang fördern. Wichtig ist vor allem, denjenigen, die ehrenamtlich für die Gesellschaft tätig werden, Anerkennung zuteilwerden zu lassen.