Zempower Aufruf

Brandenburg ist ein auch durch Land- und Forstwirtschaft geprägtes Land. Wir sind stark im Ökolandbau und haben vielfältige Naturräume für Naherholung und Tourismus. Doch diese positiven Eigenschaften sind durch den massiven Ausbau der Agro-Gentechnik gefährdet.

In Brandenburg wurden im Jahr 2006 442 Hektar Genmais angebaut – ursprünglich angemeldet waren allerdings über 1.000 Hektar. Die Nutzung der Agro-Gentechnik gefährdet nicht nur die gentechnikfreie Produktion durch Brandenburger Bäuerinnen und Bauern, sondern widerspricht auch dem klaren Votum von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Ca. 70 – 80 % von ihnen lehnen Lebensmittel aus Agro-Gentechnik auf ihrem Teller ab. Geplante Abstandsregelungen zwischen Feldern mit transgenen und anderen Sorten widersprechen nicht nur internationalen Erfahrungen, sie sind auch ein Widerspruch zur einfachen menschlichen Vernunft. Wir wollen diese Risikotechnologie nicht. Weder auf dem Acker, noch auf dem Teller oder im Tank.

Wir sagen:

  • Die Ernährung aller Menschen ist ohne die Agro-Gentechnik möglich.
  • Die Diskussion über die Vor- und Nachteile der Agro-Gentechnik wird in der Linkspartei.PDS noch nicht entschieden genug geführt. Das muss sich ändern.
  • Die Agro-Gentechnik ist aus Sorge um die gesundheitlichen und ökologischen Risiken abzulehnen.
  • Die Agro-Gentechnik ist eine Risikotechnologie, deren vermeintlicher Nutzen in einem miserablen Verhältnis zu den wahrscheinlichen Risiken steht.
  • Die nachhaltige Nutzung nachwachsender Rohstoffe ist ohne die Verwendung transgener Pflanzen möglich.

Wir fordern:

  • Alle gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Linkspartei.PDS in der Region BerlinBrandenburg sollen sich verstärkt mit dem Thema Agro-Gentechnik beschäftigen.
  • Weil EU-Recht kein generelles Verbot transgener Pflanzen zulässt und bundesdeutsche Gesetzgebung vor allem Agrochemiekonzerne nicht aber die biologische Vielfalt, die Landwirtinnen und Landwirte, Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam schützt, sollten auf regionaler und kommunaler Ebene, den Beispielen aus Eberswalde und den Landkreisen Oberhavel, Potsdam-Mittelmark, Barnim folgend, politische Willenserklärungen als Beschlussvorlagen in die Parlamente eingebracht werden.
  • Alle Kritiker und Kritikerinnen, sowie ihre Zusammenschlüsse sind zu unterstützen. Militante Aktionen, die Gewalt an die Stelle von Überzeugung setzen, lehnen wir ab
  • „Gentechnikfreie Regionen“ sind zu unterstützen und alle Landwirtinnen und Landwirte, Imkerinnen und Imker aufzurufen, sich in solchen Zusammenschlüssen zu engagieren.
  • Alle Landwirtinnen und Landwirte, welche transgene Pflanzen nutzen oder nutzen möchten, wollen wir einladen, zusammen mit uns, andere Alternativen zu wählen.

Der Skandal um die Kontaminationen durch Genreis zeigt, dass eine Koexistenz von gentechnikfreier und transgener Landwirtschaft nicht möglich ist. Die Verwendung transgener Pflanzen in der Landwirtschaft beruht auf einer Risikotechnologie, die vor allem den internationalen Agrarkonzernen weitere Profite sichern soll und bäuerliche Existenzen gefährdet.