18.11.2006: Tag der Demokraten

Ein von Neonazis geplantes „Heldengedenken“ am 18. November 2006 im Vorfeld des Volkstrauertages in Halbe (Landkreis Dahme-Spreewald) wurde vom Bundesverfassungsgericht verboten. Mehr als 1000 Rechtsextremisten wichen deshalb nach Seelow aus. Insgesamt waren an diesem Tag rund 10.000 Menschen in Brandenburg gegen Rechtsextremismus auf der Straße. In Halbe versammelten sich nach einem Aufruf von Parteien, Gewerkschaften und Kirchen rund 9.000 Teilnehmer*innen zu einem „Tag der Demokraten“. Das „Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“ hatte aufgrufen, Gesicht zu zeigen gegen Rechts. Auf der Kundgebung sprachen u. a. der Brandenburger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und unsere Abgeordnete Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags.

Unter dem Motto „Seelow ist bunt! Nicht braun“ wurde im Vorfeld dazu aufgerufen, sich auch in Seelow an den Protesten gegen Kriegsverherrlichung und Nazipropaganda zu beteiligen. Nach der Demonstration der Nazis wurde die Demo-Strecke symbolisch „ausgefegt“.

Bei der sogenannten „Kesselschlacht von Halbe“ zwischen dem 20. April und 1. Mai 1945 starben mehr als 30.000 deutsche sowie geschätzt 20.000 sowjetische Soldaten. Heute befindet sich dort eine der größten Kriegsgräberstätten Deutschlands. Regelmäßig versammeln sich Rechtsextremisten aus dem gesamten Bundesgebiet in Halbe.

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