Mehr als nur Visionen: Linksjugend [’solid] trifft sich am Wochenende in Potsdam

Zur Landesmitgliederversammlung (LMV) der Linksjugend [’solid] werden am Samstag und Sonntag, 3. und 4. November 2007 im Humboldt-Gymnasium in Potsdam ca. 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Brandenburg erwartet. Themen, mit denen sich die jungen Erwachsenen beschäftigen wollen, sind u. a. Strategien gegen die NPD, Alternativen zum Klimakiller Braunkohle, die Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte und eine Ausweitung des Jugendarbeitsschutzgesetzes.

Dazu erklärt Katharina Dahme, Studentin und Landessprecherin des LINKE-nahen Jugendverbandes: „Wenn Schönbohm von der Existenz einer Gedankenpolizei schwadroniert und gleichzeitig die NPD in Brandenburg mit immer mehr Kreisverbänden, Infoständen und Demonstrationen in Erscheinung tritt, so sind das zwei Seiten der gleichen Medallie. Wer meint, allein durch aktionistisches Zeitungsverteilen an Schulen den Rechtsextremismus bekämpfen zu können, der irrt; wir werden auf unserer LMV ein langfristiges Programm diskutieren, dass aktive Jugendarbeit, Informationskampagnen, Bildungsangebote und eine kulturelle Offensive von links beinhaltet und so hilft, den Nazis das Wasser abzugraben.“

So bietet der Jugendverband bereits Ende November eine einwöchige Fahrt in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz und nach Krakau an. „Die Anmeldungen für die Fahrt übertreffen unsere Erwartungen um ein Vielfaches“, so Dahme. „Lehrerinnen und Lehrer riefen bei uns an und wären am liebsten mit der ganzen Klasse, ja sogar mit der ganzen Stufe mitgefahren. Das zeigt uns, dass die Landespolitik hier einmal mehr versagt: Wir fordern, dass Schulen die Möglichkeit gegeben wird, sich intensiver mit der Shoah und den Massenverbrechen der Deutschen auseinanderzusetzen. Wir brauchen weniger antifaschistische Lippenbekenntnisse, als vielmehr echtes Engagement der Politik im Kampf gegen Rechts.“

Aber nicht nur die Auseinandersetzung mit alten und neuen Nazis sind wichtige Themen der Linksjugend [’solid]. Vor dem Hintergrund der Volksinitiative „Keine neuen Tagebaue“ erklärte der LandessprecherInnenrat: „Es ist verlogen, von Nachhaltigkeit und Zukunftschancen für junge Menschen in Brandenburg zu reden, gleichzeitig aber an der Braunkohle-Nutzung festzuhalten. Wir, die noch etliche Jahre hier leben wollen, fordern eine umfassende Wende in der Energiepolitik. Die delegierten Kernkraft-FreundInnen auf dem parallel stattfindenden CDU-Parteitag laden wir herzlich ein, sich bei uns darüber zu informieren, wie klimaschonende Politik in Brandenburg aussehen kann – wir freuen uns schon auf die Gespräche!“

Die Landesmitgliederversammlung der Linksjugend [’solid] Brandenburg beginnt am Samstag, 3. November 2007 um 10:30 Uhr in der Aula des Humboldt Gymnasiums in Potsdam (Heinrich-Mann-Allee) und steht allen Interessierten offen.