Der 9. November: Ein Tag zum Erinnern, Mahnen und Handeln

Zum heutigen 9. November erklären die Vorsitzende der Linksfraktion im Brandenburger Landtag, Kerstin Kaiser, und der Landesvorsitzende der LINKEN Brandenburg, Thomas Nord:

„Dieses Datum bündelt wie kein zweites in der deutschen Geschichte historische Ereignisse. Die Novemberrevolution von 1918, die 1938 von den Nazis organisierten antisemitischen Pogrome und der Fall der Mauer 1989 sind zentrale Eckpunkte der von zwei Weltkriegen und deren verheerenden Folgen gekennzeichneten deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Wer das heutige Deutschland den nachwachsenden Generationen aufklärend vermitteln will, muss sich dieser Komplexität unserer Historie stellen und darauf verzichten, sie als Steinbruch für parteipolitische Gefälligkeiten zu benutzen.

Die Novemberrevolution 1918 war der Aufstand der deutschen Bevölkerung für Frieden, gegen Hunger und Not, ausgelöst durch den vom deutschen Kaiserreich mit angezetteltem 1. Weltkrieg – dem Beginn des beispiellosen Massenabschlachtens von Millionen Menschen im vergangenen Jahrhundert. Der 9. November ist daher ein Tag, der gerade die Deutschen zum Frieden mahnt.

Die Nacht vom 9. zum 10. November 1938, die so genannte Reichspogromnacht, gehört zu den schrecklichsten Kapiteln der deutschen Vergangenheit. Der heutige Tag ist daher auch Erinnerung an die verbrecherische Politik des deutschen Faschismus, der das jüdische Volk auslöschen wollte. Er ist gerade für die Deutschen Mahnung vor dem Wiedererstarken faschistischen und antisemitischen Gedankenguts. Und er ist Aufforderung zum Handeln für Toleranz und Weltoffenheit.

Mit dem 9. November 1989 verbindet sich die Erinnerung an den Fall der Mauer und an den selbstbewussten Aufbruch vieler Ostdeutscher zu persönlicher Freiheit und Demokratie in sozialer Gerechtigkeit.

Frieden, Demokratie und soziale Gerechtigkeit für alle: Das sind die Lehren des historischen 9. November und zugleich die große Herausforderung für alle, an jedem Tag.“