Zinssätze für Dispositions- und Überziehungskredite bei Sparkassen begrenzen
Seit Jahren passen Kreditinstitute ihre Kreditzinssätze nur teilweise und stark verzögert oder gar nicht an sinkende Leitzinssätze an. Das gilt insbesondere für die ohnehin vergleichsweise teuren Dispositions- und Überziehungskredite. Diese hohen Dispositionszinsen sind besonders für Menschen mit geringem Einkommen problematisch, die bei größeren Anschaffungen auf derartige Kreditleistungen angewiesen sind.
Gerade öffentliche Geldinstitute wie die Sparkassen haben nach Auffassung der LINKEN Brandenburg eine besondere Verantwortung für das Öffentliche Wohl. Dies ist aus Sicht der LINKEN mit überhöhten Zinsforderungen für Dispositions- und Überziehungskrediten nicht vereinbar.
„Deshalb fordern wir die Sparkassen-Verwaltungsratsmitglieder aus den Kommunalparlamenten auf, in den Verwaltungsräten darauf hinzuwirken, dass die Zinsen für einen Dispositionskredit bei den Privatgirokonten der Sparkassen ab dem kommenden Geschäftsjahr nicht höher als fünf Prozent über dem Leitzins der EZB liegen. Wir fordern alle LINKEN Kreistagsfraktionen auf, in den Kreistagen diesbezüglich tätig zu werden“, so Landesvorsitzender Stefan Ludwig.
Gegenwärtig beträgt der aktuelle Zinssatz für Dispositionskredite im Bundesdurschnitt bei 12,4 Prozent p. a., während der Leitzins der EZB auf einem Rekordtief von 0,75 Prozent liegt. Bei Durchsetzung der im Antrag formulierten Forderung müssten die Kunden der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) aktuell nur einen Zinssatz in Höhe von 5,75 Prozent für Dispositionskredite entrichten. Das wäre insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen eine beachtliche Entlastung.
Diese Forderung reiht sich ein in die grundsätzlichen Bemühungen von Politik und Verbraucherschützern, den Zinswucher bei Dispositions- und Überziehungskrediten zu bekämpfen.