Teilnehmer*innen mit Regenschirmen und Blumengestecken
Gedenken am 2. Februar 2019 an der Gedenkstätte Lieberose (Foto: Frithjof Newiak)
Frithjof Newiak

Gedenken und Mahnung an der Gedenkstätte Lieberose

Am 2. Februar 2019 jährte sich zum 74. Mal die Auflösung des KZ Außenlagers Sachsenhausen in Lieberose. Hierher in die Heide deportierten die Nazis mehr als zehntausend Jüdinnen und Juden aus Belgien, Italien, Frankreich und Ungarn, darunter zahlreiche Kinder und sowjetische Kriegsgefangene. Im vorgefundenen Nichts, mit primitivsten Werkzeugen, mussten sie zunächst das Lager errichten und dann in schwerster körperlicher Schufterei den Truppenübungsplatz Lieberose. Wer verbraucht war, wurde nach Auschwitz ins Gas geschickt, von dort kam auch der „Nachschub“ frischer Arbeitssklaven.

Mit dem Herannahen der Roten Armee im Winter ’45 löste die SS das Lager auf. In der Zeit vom 2. bis 4. Februar wurden die Gehfähigen auf den Todesmarsch nach Sachsenhausen geschickt. Diejenigen, die zu schwach dafür oder krank waren, insgesamt mehr als 1300 Menschen, wurden an Ort und Stelle erschossen und in Jamlitz verscharrt.

Mit der Mahnung zum Widerstand gegen den wieder aufgelebten Rassismus und die Angriffe auf unsere demokratische Gesellschaft wandte sich Ulrike Gutheil, Staatssekretärin im Wissenschaftsministerium, an die Teilnehmer*innen der Gedenkveranstaltung, unter ihnen Bürgermeister*innen der angrenzenden Orte, Kommunalpolitiker*innen, Mitglieder der Kreisvorstände der LINKEN aus Dahme-Spreewald und Lausitz sowie Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft Netzwerk der Europäischen Linken (LAG Netzwerk EL) der LINKEN Brandenburg.

Schüler*innen der 9. Klasse der Lieberoser Leichhardt-Schule trugen eigene Gedanken vor und enthüllten die Namenstafel für einen belgischen Überlebenden des Todesmarsches aus Lieberose, befreit auf dem Marsch durch die Rote Armee.

Gut, dass die Landesregierung beschloss, der im Ehrenamt betreuten Gedenkstätte am ehemaligen Lager Mittel zur Pflege und zum Erhalt zügig zur Verfügung zu stellen.

Sonja Newiak