Brandenburg braucht neue Initiative für öffentlichen Beschäftigungssektor
Die Arbeitslosigkeit in Brandenburg ist weiter zurückgegangen. Der Aufschwung kommt aber nicht bei allen an. Zu den heute veröffentlichten Daten der Arbeitsagentur Berlin-Brandenburg erklärt der Spitzenkandidat der LINKEN Brandenburg für die Landtagswahl 2019, Sebastian Walter:
„Die aktuellen Arbeitsmarktdaten sind kein Grund zu überschwänglicher Begeisterung. Natürlich ist es erfreulich, dass die Arbeitslosigkeit insgesamt leicht zurückgeht. An den Langzeitarbeitslosen geht diese Entwicklung jedoch weitgehend vorbei. 36 Prozent der Betroffenen in Brandenburg sind bereits länger als ein Jahr ohne Job. In den ländlichen Regionen sind die Zahlen sogar noch weit dramatischer: im Landkreis Oder-Spree sind 44,1 Prozent, in der Uckermark sogar 47,1 Prozent länger als ein Jahr arbeitslos. Bei diesen Menschen kommt der Aufschwung nicht an – hier muss die Politik endlich wirksame Hilfen auf den Weg bringen! Dazu braucht es u. a. dringend mehr Anstrengung im Bereich Qualifizierung und Vermittlung in den Arbeitsagenturen. Brandenburg ist da bereits auf einem guten Weg – hier muss sich aber auch der Bund bewegen und die Länder wieder stärker unterstützen, z. B. durch die Neuauflage von Qualifizierungsprogrammen, insbesondere für Langzeitarbeitslose.
Ebenso wenig erfreulich ist es, dass die Zahl der Arbeitnehmer*innen, die mehreren Jobs nachgehen müssen, oder trotz Arbeit auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Niedriglöhne und prekäre Beschäftigung müssen endlich wirksam eingedämmt werden. Wir haben deshalb Vorschläge für eine Tariftreue-Regelung in Brandenburg unterbreitet.
DIE LINKE bleibt dabei – für gesellschaftlich wichtige Arbeit brauchen wir einen öffentlichen Beschäftigungssektor, in dem gute Arbeit mit gesellschaftlichem Mehrwert verbunden wird. So können wir auch der Kommerzialisierung sozialer Dienstleistungen wirksam Grenzen setzen.“