Tarifflucht und Niedriglöhne sind der Dank für Brandenburgs Verkäuferinnen und Verkäufer
Fast jede*r zweite Beschäftigte im Brandenburger Einzelhandel arbeitet zu Niedriglöhnen, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht. Dazu erklärt Sebastian Walter, Spitzenkandidat der Brandenburger LINKEN für die Landtagswahl 2019:
„Ob sich eine Verkäuferin im Geschäft die Beine in den Bauch steht und bis in den späten Abend Kunden berät, oder ob die Beschäftigten in den Lagern der Online-Versandhandelsriesen in Rekordzeiten zwischen den Regalen hin und her hetzen: Tarifflucht und Niedriglöhne sind der Dank für die harte Arbeit von Brandenburgs Verkäuferinnen und Verkäufer. Vier von fünf Betrieben haben keine Tarifverträge! Statt Hungerlöhne im Brandenburger Handel auf Staatskosten zu subventionieren, brauchen wir eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) der Tarifverträge im Handel, doch diese wird von Arbeitgeberseite blockiert. DIE LINKE steht an der Seite der Beschäftigten und der Gewerkschaft ver.di.“
Hintergrund |
---|
Die Tarifbindung im Einzelhandel in Brandenburg ging zwischen 2009 und 2018 auch in Brandenburg zurück: Inzwischen haben vier von fünf Betrieben keine Tarifverträge, 2009 waren es „nur“ 69 Prozent. Der Niedriglohnanteil lag laut aktuellster Angaben von 2014 im Einzelhandel (Bund) bei 36,6 Prozent. In Brandenburg betrug der Niedriglohnanteil im Einzelhandel 47,4 Prozent, Brandenburg lag damit auf bundesweit Rang 13 von 16. In den neuen Bundesländern arbeitete mit 48,9 Prozent fast jede/r Zweite zu Niedriglöhnen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag hervor (Bundestags-Drucksache 19/10575 zu 19/9791). |