Katja Kipping, Diana Golze, Daniela Trochowski, Sebastian Walter und Anja Mayer stehen im Innenhof vor dem Haupteingang von Schloss Cecilienhof
Katja Kipping, Diana Golze, Daniela Trochowski, Sebastian Walter und Anja Mayer (v. l. n. r.) während des Pressetermins am 1. August 2019 im Potsdamer Schloss

Gegen neuen Nationalismus und für ein demokratisches, soziales, friedliches und ökologisches Brandenburg mitten in Europa

Zum Jahrestag des „Potsdamer Abkommens“ vom 2. August 1945:

An der historischen Welterbestätte „Schloss Cecilienhof“ in Potsdam bekräftigte die Parteivorsitzende der Partei DIE LINKE, Katja Kipping, gemeinsam mit den Spitzenkandidaten für die Brandenburger Landtagswahl, Sebastian Walter und Kathrin Dannenberg, dass die Ziele des Potsdamer Abkommens weiter zu verwirklichen sind und Faschismus, Militarismus und Nazismus auf deutschem Boden nie wieder einen Nährboden erhalten dürfen.

Katja Kipping, Vorsitzende der LINKEN, erinnert an die historische Dimension des Potsdamer Abkommens:

„Es ist eine der weltweit größten friedenspolitischen Leistungen, dass die Alliierten Deutschland nicht nur vom Hitlerfaschismus befreit haben, sondern mit dem Potsdamer Abkommen nach dem Flächenbrand des zweiten Weltkrieges auch eine langfristige internationale Friedensordnung schufen.

Die internationalen Verantwortlichen von heute täten gut daran, sich an dieses historische Vorbild zu erinnern. Frieden funktioniert nur durch die Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft, wenn er dauerhaft sein soll. Frieden schafft man mit internationalen Abkommen wie dem von Potsdam. Frieden gefährdet man, indem man internationale Verträge kündigt, wie es die USA mit Blick auf den Iran vorgeführt haben.

Deshalb ist die Gedenkstätte Cecilienhof heute so wichtig. Das Schloss Cecilienhof muss das bleiben, was es ist: Eine Gedenkstätte des Friedens. Insofern ist es inakzeptabel, dass die Erben der Hohenzollern-Dynastie, die beide Weltkriege mit befördert haben, jetzt die Hände nach dem Schloss Cecilienhof ausstrecken.“

Sebastian Walter richtete von hier aus einen Appell vor allem an die jungen Menschen in Brandenburg, sich dieser Geschichte bewusst zu werden und bewusst zu bleiben:

„Das Abkommen trägt den Namen unserer Landeshauptstadt, die aber mit dem folgenreichen und unverantwortlichen Bündnis von Nazis und Konservativen am ‚Tag von Potsdam‘ in der Garnisionskirche am 21. März 1933 zu den Ausgangsorten der entsetzlichen und historisch beispiellosen Verbrechen aus Deutschland bis zur alliierten Befreiung unseres Landes durch Sowjetunion, Großbritannien, die USA und Frankreich gehört. Deutschland hat sich seither in vielerlei Hinsicht verändert und steht auf einer demokratischen Grundlage. Doch vieles bleibt zu tun, um die Ansprüche des Potsdamer Abkommens, der UNO-Charta und der Menschenrechtskonventionen endlich und umfassend zu verwirklichen. Der Nazismus oder Neonazismus, Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind ganz und gar nicht ‚ausgerottet‘. Nationalismus und Rechtspopulismus versuchen täglich neu Fuß zu fassen und antieuropäische Parolen sind immer unverhohlener zu hören. DIE LINKE und ich stehen für eine völlig andere Politik. Wir leisten nicht nur Widerstand, sagen nicht nur Nein, sondern sind beharrlich für eine andere Politik, die Frieden ermöglicht und Frieden erhält, die die dramatische soziale Spaltung durch eine strategische soziale Gerechtigkeit überwindet. Wir stehen für ein Ende der Zerstörung der Natur und des Klimas auf dem Erdball.“

Sebastian Walter veröffentlichte heute diesen Aufruf per Videobotschaft, der u. a. hier abrufbar ist: facebook.com/walterlinke