Heute für morgen denken: Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip

Hitze und Dürre haben die letzten beiden Sommer in Brandenburg geprägt: Riesige Waldflächen standen in Flammen, Bäume vertrocknen oder fallen, weil sie anfällig geworden sind, dem Borkenkäfer zum Opfer. Gleichzeitig sind das Insektensterben und die Belastung der Umwelt durch Überdüngung und Pestizide ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Nicht erst die „Fridays for Future“-Bewegung hat klargemacht, dass es ein „Weiter so“ im Umgang mit Klima und Natur nicht geben darf. Als LINKE stehen wir für eine nachhaltige Umweltpolitik – wir wissen aber auch, dass der Wandel sozial gestaltet werden muss, damit er funktioniert.

Um das Klima zu schützen, müssen wir so schnell wie möglich aus der Kohle aussteigen. Das geht aber nur, wenn in der Lausitz neue, gut bezahlte und nachhaltige Arbeitsplätze entstehen, die eine Deindustrialisierung wie nach der Wende verhindern. Der Braunkohlebetreiber LEAG ist in der Pflicht, die ehemaligen Tagebaue zu renaturieren und die Bergbaufolgen abzufangen. Eine Abbaggerung weiterer Dörfer wird es mit uns nicht geben.

Beim Ausbau regenerativer Energien hat Brandenburg viel geleistet – wir dürfen aber dabei nicht stehen bleiben. Um die Akzeptanz zu stärken, sollen Kommunen an den Gewinnen aus der Windkraft beteiligt werden. Brandenburg soll zu einem Pionier bei der Entwicklung von Speichertechnik werden, damit die Stromversorgung künftig auch ohne Großkraftwerke gesichert werden kann.

In der Landwirtschaft wollen wir den Einsatz für Tier- und Umweltschutz unterstützen, indem wir die Förderkriterien entsprechend anpassen. Unterstützen wollen wir z. B. Blühflächen und Gewässerrandstreifen, die Minimierung von Pestiziden, den Erhalt der Kulturlandschaft und die Artenvielfalt in Anbau und Tierhaltung. Die vorhandenen Großschutzgebiete wollen wir stärken und erweitern, um ökologische und für das Klima wichtige Landschaftsformen wie etwa Moorgebiete zu schützen.

All das wollen wir gemeinsam mit allen Beteiligten vorantreiben. Ein nachhaltiges Brandenburg kann es nicht gegen die Landbevölkerung und gegen die Bauern geben, sondern nur mit ihnen zusammen.