Bildungsgerechtigkeit – auch in der Pandemie!
Die derzeitige Strategie des Bildungsministeriums in Sachen Schulbetrieb ist eine Katastrophe mit unabsehbaren Langzeitfolgen, meint Katharina Slanina, Co-Landesvorsitzende der LINKEN Brandenburg:
„Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern fühlen sich in der aktuellen Ausnahme-Situation zunehmend allein gelassen – zu Recht! Die aus dem Bildungsministerium kommenden Anordnungen beschäftigen sich mit Schichtmodellen, Hygienemaßregeln und organisatorischen Vorgaben, verkennen aber völlig, dass Schulen einen Bildungs-, und keinen ‚Aufbewahrungsauftrag‘ haben.
Schon jetzt ist klar, dass eine Rückkehr zum Normalbetrieb auch im neuen Schuljahr nicht möglich sein wird. ‚Home-Schooling‘ und Schicht-Unterricht schränken aber vor allem die Bildungschancen der Kinder weiter ein, die es ohnehin schon nicht leicht haben und besonderer Förderung bedürfen. Sie drohen durch die Krise endgültig abgehängt zu werden. Die verbleibende Zeit bis zum Sommer sollte deshalb genutzt werden, um Konzepte für das neue Schuljahr auf den Weg zu bringen – statt jetzt noch auf Prüfungen und Noten zu setzen.
Wir dürfen nicht zulassen, dass eine ganze Schüler*innengeneration in ein paar Jahren womöglich als die ‚Pandemie-Verlierer‘ gelten. Deshalb müssen jetzt Konzepte her, die Chancengerechtigkeit ermöglichen – auch unter Pandemie-Bedingungen. Noch ist Zeit, um entsprechende Maßnahmen vorzubereiten. Dazu gehören verlässliche und sichere Beschulungskonzepte angepasst an unterschiedliche Altersgruppen ebenso wie eine Aufarbeitung der bisherigen Versäumnisse in Sachen Digitalisierung. Knapp drei Monate bis zum Schuljahresbeginn können genutzt werden, um Schulen und Schüler*innen technisch auszustatten, Lehrer*innen bei notwendigen Qualifikationen zu unterstützen und entsprechende Unterrichtskonzepte zu entwickeln. Dafür kann und muss das Land notwendige finanzielle Mittel bereitstellen. Die Hände einfach in den Schoß zu legen, ist inakzeptabel!
Eine gute Bildung und gleiche Chancen für alle Kinder dürfen weder an fehlenden Möglichkeiten in den Elternhäusern noch in den Schulen scheitern – auch nicht unter Pandemie-Bedingungen! Deshalb machen Sie endlich ihre Hausaufgaben, Frau Ernst!“