Angebote der Frauenhäuser ausbauen
Brandenburg fehlen mehr als 120 Plätze in Frauenhäusern, während Fälle häuslicher Gewalt stark zugenommen haben. Hier muss dringend gehandelt werden, fordert Katharina Slanina, Co-Landesvorsitzende der Brandenburger LINKEN:
„Die Polizeistatistik offenbart aktuell erschreckende Zahlen. Zwischen März und Juli wurden 1.840 Fälle häuslicher Gewalt registriert. Das sind 332 Fälle (22 Prozent) mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig erschwert der Lockdown vielen Frauen die Flucht aus solchen akuten Bedrohungssituationen. So berichten es die Mitarbeiterinnen aus den Frauenhäusern.
Von einem bedarfsgerechten Platzangebot in den Schutzeinrichtungen ist Brandenburg dabei weit entfernt. Entsprechend der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung häuslicher Gewalt, zu deren Einhaltung sich auch Brandenburg verpflichtet hat, müssten 251 Plätze in Schutzeinrichtungen zur Verfügung stehen. Tatsächlich sind es nur 127.
Das ist ein Armutszeugnis. Die Landesregierung muss jetzt handeln und nicht auf vielleicht künftig geplante Veränderungen der Förderbedingungen vertrösten. Brandenburgs Frauenhäuser brauchen eine langfristige und verlässliche Finanzierung, die auch die angemessene Bezahlung der dort Beschäftigten sichert und einen deutlichen Ausbau der Platzkapazitäten – und zwar jetzt und nicht erst in ein paar Jahren!“