Kathrin Dannenberg, Anja Mayer, Gesine Dannenberg
Kathrin Dannenberg, Anja Mayer, Gesine Dannenberg – Fotos K. Dannenberg, A. Mayer: Ben Gross Photography

Brandenburger Schulen in der Pandemie – wie soll es weitergehen? Zoom-Talk mit Kathrin Dannenberg

Am 12. April 2021 diskutierten ca. 50 Brandenburger*innen in einer Zoom-Veranstaltung mit Kathrin Dannenberg, bildungspolitische Sprecherin der LINKEN im Landtag Brandenburg, zur Zukunft der Brandenburger Schulen unter Pandemie-Bedingungen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Anja Mayer, Co-Landesvorsitzende, und Gesine Dannenberg, Co-Sprecher*in der Landesarbeitsgemeinschaft Schule und Bildung.

Die Pandemie begleitet uns nun schon seit einem Jahr. Dabei waren die Entscheidungen der Brandenburger Landesregierung für den Bildungsbereich – bei aller Schwierigkeit, auf eine sich dynamisch entwickelnde Pandemie zu reagieren – oft nicht ausreichend durchdacht. Kurzfristig verkündete Entscheidungen haben bei allen an Schule Beteiligten Frust hervorgerufen.

Die Teilnehmenden der Zoom-Konferenz an diesem Abend kamen aus allen Teilen Brandenburgs, sowohl LINKE-Mitglieder als auch externe Gäste, darunter Lehrkräfte, Schüler*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Lehramtskandidat*innen, Eltern, Beschäftigte aus dem Hortbereich oder an Bildung Interessierte. Sie berichteten über ihre Erfahrungen und wiesen auf aktuelle Problemlagen hin, wie z. B. mit fehlenden Luftfilteranlagen, belasteten Eltern-Kind-Beziehungen, Mängel in der technischen Ausstattung von Schulen, Druck bei angehenden Lehrkräften im Referendariat, die fehlende Perspektive für das Lernen in der nahen und fernen Zukunft u. v. m.

Kathrin Dannenberg lieferte dazu einen Input zum aktuellen Sachstand im Parlament. Sie machte deutlich, dass das Bildungsministerium für konstruktive Vorschläge der LINKEN leider selten zugänglich war, dabei hatte die Fraktion frühzeitig darauf hingewiesen beispielsweise einen Pandemierat einzuberufen, Filter und CO2-Anlagen für die Schulen anzuschaffen, das pädagogische Personal aufzustocken und vermehrt außerschulische Bildungsangebote zu nutzen. Prüfungen hätten dezentral organisiert werden können, die Schwächsten in der Pandemie besser gefördert werden müssen. Zuletzt war der Antrag der LINKEN mit der Forderung eines Expert*innentisches von der Landesregierung zwar offiziell abgelehnt, dann in den Osterferien aber doch einberufen worden, wenngleich viel zu spät.

Fest steht: Es bleibt die Herausforderung, den Gesundheitsschutz aller und das Lernen unserer Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen. Schulen dürfen dabei keine Orte steigender Infektionen werden, sondern müssen sicher sein!

Was wir brauchen, sind planvolle Maßnahmen, die alle an Schule Beteiligten bestmöglich in den Entscheidungsprozess einbinden und den Druck bei Kindern und Jugendlichen, Eltern und pädagogischem Personal herausnehmen, um den Fokus auf das Lernen und nicht auf Noten zu legen. Dabei braucht es nun auch einen verstärkten Blick auf die Zukunft, denn die Folgen der Pandemie werden uns noch weiter beschäftigen. DIE LINKE bleibt dabei weiterhin die treibende Kraft, die immer wieder deutlich macht: Ob in Pandemiezeiten oder nicht, das Recht auf Bildung gilt für alle und muss alle gleichermaßen erreichen. Die Pandemie hat Bildungsungerechtigkeiten leider verschärft – wir werden kontinuierlich darauf hinweisen und um politische Lösungen ringen.