
Traditionen im antifaschistischen Kampf
Für die politische Arbeit unseres Landesverbandes ein weites Feld, das sich in Zeiten der Corona-Pandemie grenzübergreifend bewährt hat. Nicht zuletzt ist das der wachsenden Mitarbeit unserer Mitglieder für die Arbeit in der Europäischen Linken (EL) und ihrem Netzwerk, dem „Ständigen Forum der Europäischen Linken – der Regionen“ (SFEL-R), geschuldet. Dieses Netzwerk feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum, gemeinsam mit den tschechischen und slowakischen Partnern in der EL. Einer Partnerschaft, die schon viele Jahre vor der Gründung der EL entstanden ist und ein gutes Jahrzehnt vorher ihren Anfang in einer Basisorganisation des Stadtverbandes der PDS Cottbus hatte.
Im Auftrag des Landesvorstandes der LINKEN Brandenburg waren traditionell Genossen*innen der Landesarbeitsgemeinschaft Netzwerk Europäische Linke (LAG Netzwerk EL) am vergangenen Wochenende in Lidice. Einem Dorf in der Tschechischen Republik, dessen Geschichte und Bewohner Opfer des deutschen Faschismus wurden. Anlass war das Attentat am 27. Mai 1942 in Prag auf die deutschen Besatzer.
In den Tagen nach dem 9. Juni 1942 wurden 173 Männer des Dorfes zusammengetrieben und im Hof der Familie Horák erschossen. Auch die Söhne der Familie wurden mit weiteren 26 Männern auf einem nahen Schießplatz erschossen. 195 Frauen des Dorfes kamen in das KZ Ravensbrück, von ihnen wurden 52 dort ermordet. 7 Kinder wurden zur Germanisierung in ein Heim überstellt, 81 im Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) in SS-Wagen vergast und weitere 11 Kinder später auf gleiche Weise ermordet. Die gesamte Ortschaft wurde dem Erdboden gleich gemacht. Mit dem Attentat auf den Reichprotektor von Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich, hatten die Dorfbewohner nichts zu tun.
Monika Schömmel, Mitglied des Koordinierungsrates des SFEL-R, und Mitglieder der LAG Netzwerk EL / KPF legten im Auftrag des Landesvorstandes gemeinsam mit Vertreter*innen der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM) ein Blumengebinde im Ehrenhein der Gemeinde Lidice nieder.
Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg
Herzlich bedrüßten uns die tschechischen Genossen*innen nach der Zeit der Pandemie. Gemeinsam ehrten wir die Opfer. Wir spürten die hohe Achtung der tschechischen Genoss*innen, obwohl auch sie von der staatlichen Ehrung dieses Gedenkens durch die bürgerliche Regierung seit einigen Jahren ausgeschlossen sind. Diese Tradition und die solidarische Zusammenarbeit ist ein Zugewinn für die Friedenspolitik unserer beiden Parteien.
Hans-Peter Schömmel
SFEL-R / KPF