
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg – Gedenken und Gegenwart
In diesem Jahr stand das Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg besonders unter dem Zeichen der gegenwärtigen sozialen Krise und zunehmender Kriegsgefahr. Es braucht auch heute ein Engagement für Abrüstung und Verständigung, wie sie es vorgelebt und einen sozialen Aufbruch, für den sie gestritten haben.
Am Vorabend der Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde, die in diesem Jahr am 9. Januar stattfand, plante das „Ständige Forum der Europäischen Linken – der Regionen“ (SFEL-R) ursprünglich einen Gedankenaustausch über die Wahlergebnisse der deutschen Bundestags- sowie der tscheschichen Abgeordnetenhauswahl. Es sollte um das Abschneiden der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM) und der LINKEN gehen; unter Federführung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und Prag sollte eine Bewertung vorgenommen werden. Das fiel Corona jedoch zum Opfer.
Deshalb nahmen Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft Netzwerk Europäische Linke (LAG Netzwerk EL) nur am stillen Gedenken teil und legten Gestecke für die KSČM und DIE LINKE nieder.
Als Provokation empfanden wir, daß sich demonstrativ CDU-Politiker und Vertreter der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hinter dem Gedenkstein „Den Opfern des Stalinismus“ in Stellung gebracht hatten und Kränze und weiße Blumen – keine roten Nelken! – abgelegt hatten.
Daneben wollten wir keine Blumen niederlegen, obwohl viele Kommunist*innen und Unschuldige dem Stalin-Terror zum Opfer gefallen sind. In den vergangenen Jahren haben wir auch ihrer gedacht.