Linksjugend Solid Brandenburg

Mit Hunger kann man nicht lernen – Mehr als 20.000 Unterschriften für ein kostenloses Mittagessen

Ein Bündnis aus Politik und Gesellschaft hat heute mehr als 20.000 Unterschriften an die Landtagspräsidentin übergeben. Die Volksinitiative „Schule satt“ fordert damit von der Landesregierung, dass jedes Kind in der Grundschule eine ausgewogene Mittagsmahlzeit bekommen soll – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Ein kostenfreies Schulessen würde Armut verringern und gesundheitspräventiv wirken.

„Mit Hunger kann man nicht lernen“, sagt Kathrin Dannenberg, Bildungsexpertin der Brandenburger Linken. „Wir erwarten, dass sich der neue Landtag ernsthaft mit der Mittagsversorgung unserer Kinder beschäftigt. Tausende Menschen haben diese Volksinitiative unterschrieben und werden genau hinsehen, welche Maßnahmen Politiker*innen ergreifen. Es muss damit Schluss sein, dass Kinder anderen Kindern beim Essen zuschauen müssen, weil die Eltern den Mittagessenpreis nicht mehr finanzieren können. Es gibt Wege, diese Situation zu beenden. Man muss es nur wollen!“

Angela Schweers, Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V.:

„Viele erkennen die Wichtigkeit und den Zusammenhang von guter Ernährung und Bildung. Gesundes Essen muss jedem Kind zur Verfügung stehen – unabhängig vom Elternhaus. Gerechtigkeit wird über Steuern hergestellt, nicht über die Ausgrenzung von Kindern.“

Mike Döding, Bezirksgeschäftsführer Potsdam-Nordwestbrandenburg, ver.di Berlin-Brandenburg, sagte: „Zehntausende Brandenburgerinnen und Brandenburger haben sich mit unserem Anliegen solidarisiert und dafür unterschrieben, dass die Brandenburger Landespolitik endlich Politik zu Gunsten unserer Kinder macht. Sie haben dafür unterschrieben, dass unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern sichergestellt ist, dass alle Kinder in der Grundschule eine warme und gesunde Mahlzeit bekommen. Wir erwarten vom Brandenburger Landtag und den darin vertretenen demokratischen Parteien, dass diese Initiative ernst genommen, in die Zukunft unseres Landes investiert wird und nicht nur mit warmen Worten Wahlkampfreden gehalten werden.“

Ergänzend erklärt Andreas Kaczynski, Vorstand, Der Paritätische, Landesverband Brandenburg e.V.: „Viele Eltern gerieten durch die hohe Inflation der letzten Jahre finanziell an ihre Grenzen. Eine sichtbare Konsequenz:  Immer mehr Abmeldungen beim Mittagessen in Kita und Schule. Mit leerem Bauch lernt es sich nicht gut. Und ein abgepacktes Schokobrötchen ersetzt kein gesundes, warmes Essen. Das kostenlose Mittagessen für alle wirkt Stigmatisierung entgegen und ist eine der besten Investitionen in unsere Zukunft.“

Günther Fuchs, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Brandenburg, sagt: „Die große Anzahl von Unterschriften für unsere gemeinsame Volksinitiative unterstreicht, dass es an der Zeit ist, dass endlich alle Schülerinnen und Schüler in der Grundschule ein kostenfreies Mittagessen erhalten. Dies umzusetzen, ist greifbare Sozialpolitik und präventive Gesundheitspolitik zugleich. Das Land ist in der Verantwortung und der Pflicht, sich seiner Verantwortung zu stellen. Dabei geht es auch um die Sicherung der Qualität des Essenangebotes. Die Abgeordneten des neu zu wählenden Landtages sind jetzt gefordert, die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten und konkrete Schritte zur Umsetzung zu beraten und zu beschließen. Die breite Unterstützung der Volksinitiative ist auch eine Aufforderung an das Bündnis, sich weiter gemeinsam für die Durchsetzung eines kostenfreien Essens im Grundschulbereich einzusetzen!“

„Seit der Wiedereinführung des Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent zum 1. Januar stiegen die Preise für das Schulessen weiter an. Deshalb melden immer mehr Familien das Mittagessen für ihre Kinder in der Schule ab. Deshalb nehmen wir den Landtag und die Landesregierung in die Pflicht.“ ergänzt Katharina Slanina, Verbandsratsvorsitzende der Volkssolidarität Brandenburg.

Initiiert wurde die Volksinitiative von der Brandenburger Linkspartei, der AWO, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Volkssolidarität, Gewerkschaften sowie Elternbeiräten.