LAG Queer: Brutaler Angriff auf Vielfalt – wir fordern konsequentes Handeln gegen Rechts und Queerfeindlichkeit in Brandenburg
Am Sonntag wurde die Veranstaltung der Initiative „Bad Freienwalde ist bunt“ in erschütternder Weise von einer Gruppe Vermummter angegriffen. Noch vor Beginn der Veranstaltung verschafften sich rund ein Dutzend Personen Zutritt zum Gelände und attackierten Teilnehmende mit Holzstöcken und anderen Schlagwerkzeugen. Mehrere Menschen, darunter Angehörige der queeren Community, wurden verletzt, einige durch gezielte Schläge ins Gesicht. Die Polizei musste die Veranstaltung in der Folge mit einem verstärkten Aufgebot, darunter schwer bewaffnete Beamte, sichern.
Die Landessprecher*innenrat der LAG Die Linke Queer in Brandenburg verurteilt diesen Angriff auf das Schärfste und steht an der Seite der Opfer. Wir verurteilen diesen feigen und brutalen Angriff mit aller Deutlichkeit. Was sich hier ereignet hat, ist kein isolierter Vorfall, sondern Ausdruck eines wachsenden Klimas in Brandenburg, wo Regenbogenflaggen entwendet oder angezündet werden, Menschen bedroht und nun auch Opfer von Gewalt werden. Wer mit Gewalt versucht, Veranstaltungen für Vielfalt und Toleranz zu zerstören, greift nicht nur einzelne Menschen, sondern die Grundwerte unserer Demokratie an.
Es ist unerträglich, dass Menschen, die sich für ein offenes, gerechtes Miteinander einsetzen, heute in Brandenburg um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten müssen. Dass Veranstaltungen, die für Vielfalt werben, Zielscheibe solcher Gewalt werden, ist nicht hinnehmbar und zeigt, wie dringend politisches Handeln erforderlich ist.
Wir fordern die Landesregierung auf, diese Entwicklung nicht länger auszusitzen. Rechtsextremismus und Queerfeindlichkeit müssen endlich als das bekämpft werden, was er ist: eine ernste Gefahr für Leib, Leben und Demokratie. Wir erwarten eine klare und konsequente Linie gegen queerfeindliche Netzwerke und gegen gewaltbereiten Hass. Das Brandenburger Innenministerium sollte schnellstmöglich queere Akteur*innen einladen, um gemeinsam über den Schutz dieser Veranstaltungen zu sprechen und dann entsprechende Maßnahmen einleiten.
Menschen, die für ein demokratisches Miteinander auf die Straße gehen, dürfen nicht länger schutzlos sein. Es darf nicht dem Mut der Veranstalter*innen überlassen bleiben, unter Bedrohung ein Zeichen zu setzen – es ist Aufgabe des Staates, diesen Schutz zu gewährleisten. Wir stehen in Solidarität an der Seite aller Betroffenen des Angriffs. Ihr Einsatz verdient nicht nur Anerkennung, sondern echten Rückhalt – politisch, gesellschaftlich und institutionell.