Antrag zur Änderung des Entwurfs des Landtagswahlprogramms
Einreicher: Jugendverband linksjugend solid
Betreff: Gedenkkultur
Ersetze Z1136-1150 durch:
Besondere Aufmerksamkeit widmen wir der Erinnerungskultur. Gedenken an die von 1933 – 1945 begangenen Verbrechen, insbesondere an die Vernichtung von Millionen Menschen, muss im Mittelpunkt dieser Kultur stehen. Wir setzen uns ein für die (nicht nur) finanzielle Unterstützung heute noch lebender Opfer und fördern den Kontakt der letzten Überlebenden des NS-Terrors zu Nachgeborenen. Wir plädieren für eine wirkliche Integration der Brandenburger Gedenkstätten der Verbrechen der Nazis in den Lehrplan. Wir fordern daher die Einrichtung einer Stiftung oder Stelle, die auch in die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten integriert sein kann, die LehrerInnen bei der Vorbereitung von Gedenkstättenbesuchen unterstützt und eine wichtige Schnittstelle ist zwischen Brandenburgs Schulen und den pädagogischen Diensten der Gedenkstätten. Über die inhaltliche Unterstützung hinaus muss der Besuch dieser und anderer Gedenkstätten, auch in anderen Ländern, durch das Land Brandenburg finanziell gesichert werden.
20 Jahre nach dem Mauerfall fühlen wir uns auch dem Erinnern an die DDR und ihr Scheitern verpflichtet. Die Konstruktion eines pseudo-wissenschaftlichen Totalitarismuskonzepts, das DDR und „3. Reich“ als zwei „deutsche Diktaturen“ gleichsetzt, lehnen wir entschieden ab. Wir fordern vielmehr eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit dem in der DDR begangenem Unrecht, mit dem Alltag für die BürgerInnen und mit den Gründen für das Scheitern – fernab von Nostalgie und unter Einbezug der Erfahrungen und Erinnerungen der BrandenburgerInnen.